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Geschäftsbetrieb von HAN läuft trotz Insolvenz unverändert weiter

Wie bereits berichtet, musste der Herforder Büroartikelhersteller HAN GmbH & Co. KG nach fast 70 Jahren Firmengeschichte am 12. Mai 2025 die vorläufige Regelinsolvenz beim Amtsgericht Bielefeld anmelden. Das traditionsreiche Unternehmen der Papier-, Büro- und Schreibwarenbranche solle nun mit Hilfe eines vorläufigen Insolvenzverwalters saniert und mit Unterstützung einer Unternehmensberatung durch den möglichen Investorenprozess begleitet werden, teilt das Unternehmen mit.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dr. Mike Westkamp (GÖRG Rechtsanwälte/Insolvenzverwalter GbR) bestimmt. Erste Gespräche mit der Geschäftsführung, Kunden und Lieferanten des Unternehmens bestätigen laut vorliegender Mitteilung ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft von allen Seiten. Ziel des Sanierungsprozesses sei neben der zukunftsfähigen Neuaufstellung des Unternehmens auch der Erhalt der Arbeitsplätze am Firmenstandort Herford. „Trotz der angespannten Lage zeigen Belegschaft und Geschäftspartner großes Engagement und haben viel Verständnis für die Situation“, so Ralf Niehaus, Geschäftsführer und Inhaber der Firma HAN. „Der Betrieb läuft aktuell stabil und bei guter Auslastung in zwei Schichten weiter“, bestätigt Dr. Westkamp. In Abstimmung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss wurde zudem der Investorenprozess eingeleitet, der durch die  RDG Unternehmensberatung AG begleitet wird. „Wir sind zuversichtlich, eine gute und schnelle Lösung zu finden, denn das Unternehmen ist in bestem Zustand und das Interesse unserer nationalen und internationalen Kunden wie auch der langjährigen Lieferanten an einem Fortbestehen ist sehr groß“, unterstreicht Inhaber Ralf Niehaus weiterhin.

Zu den von der HAN hergestellten Produkten gehört eine Vielzahl an Büro- und Organisationsprodukten aus Kunststoff und Holz wie unter anderem Ablage- und Abfallmanagementsysteme sowie viele verschiedene, moderne Schubladenboxenmodelle. Handy- und Tablethalter und moderne, mobile Transportboxen runden das Sortiment ab.

„Das Familienunternehmen zählt zu den Marktführern – nicht nur in Deutschland sondern auch in einigen europäischen Ländern in diesem besonderen Officesegment“, so Jens Magdanz, langjähriger Prokurist und Vertriebsleiter im Herforder Unternehmen. „HAN Produkte findet man aktuell in allen namhaften Geschäften und Onlineshops – dazu gehören Rossmann, Galeria, Edeka wie auch Otto Office, Böttcher oder Amazon“. Zusätzlich sei HAN auch in der gewerblichen Ausstattung aktiv – ob in allen Motel One Hotels oder bei der Ausstattung der EZB in Frankfurt nach dem Neubau. Das Unternehmen wurde in der Vergangheit mehrfach mit namhaften Designpreisen, wie dem Red Dot Designpreis oder dem deutschen Markenpreis sowie diversen Umweltzertifikaten ausgezeichnet. HAN setzt laut eigener Aussage seit der Gründung 1957 auf höchste Qualität, modernes Design und Nachhaltigkeit „Made in Germany“.

Als Ursache für den Insolvenzantrag des familiengeführten Unternehmens wird die aktuell angespannte wirtschaftliche Situation in Deutschland, die auch die Konsumbereitschaft der Verbraucher deutlich beeinträchtigt, angeführt. Zusätzlich würden die seit fünf Jahren andauernden und ineinandergreifenden Krisen die Gesamtsituation bei HAN verschärfen. Beginnend mit der Coronapandemie und den damit verbundenen, temporären Schließungen im gesamten stationären Einzelhandel folgte eine massive Verknappung und Verteuerung von Rohstoffen. Hinzu kamen, bedingt durch den Krieg in der Ukraine, extreme Steigerungen bei den Energiekosten, die nur begrenzt an den Markt weitergeben werden konnten. Die seit mehr als anderthalb Jahren anhaltende Konsum- bzw. Nachfragekrise im gesamten europäischen Markt belaste die wirtschaftliche Lage im Unternehmen zusätzlich.

www.han-online.com

 

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