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Erfolgreiche Branchentagung der Koch- und Tischkultur

Im Mittelpunkt stand der intensive Dialog, um die zukünftige Ausrichtung der Branche gemeinsam zu gestalten.

Michael Berz, Präsident des Handelsverbandes Koch- und Tischkultur, brachte zur Begrüßung und im Namen seiner Präsidiumskollegen Jan Eismann, Maximilian Schreiner und Jürgen Weitz seine Freude darüber zum Ausdruck, dass nach sechs Jahren „Zwangspause“ wieder eine Branchentagung stattfinden könne.

Seit der letzten Veranstaltung im Jahr 2019 hat sich die Handelslandschaft in hohem Maße gewandelt. Die besagten Herausforderungen reichen von den Lock-Downs in den Corona-Jahren über die Verunsicherung der Verbraucher durch Inflation und geopolitische Krisen bis hin zu neuen, aggressiven Marktteilnehmern wie Temu oder Shein im Online-Markt. Michael Berz fordert neue Denkansätze, um den Anforderungen an eine erfolgreiche Unternehmensführung gerecht zu werden. Er ermutigt Händler und Lieferanten, Messebesuche und -beteiligungen zum Austausch zu nutzen und hebt die Ambiente in Frankfurt als „Schaufenster der Branche“ hervor.

Blick in die Zukunft

Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH in Köln, skizzierte in seiner Keynote „Fachhandel der Zukunft – Digital. Nachhaltig. Kundenzentriert?“ die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Fachhandel und warf einen Blick in die Zukunft. Er erwähnte dabei die Kaufzurückhaltung durch globale Krisen, verunsicherte Konsumenten, die Kanalverschiebung hin zum Onlinehandel und die abnehmende Attraktivität der Innenstädte.
Jedoch gibt Hudetz auch Hoffnung, denn der Onlinehandel verzeichnete in den letzten beiden Jahren keine nennenswerten Zuwächse und der stationäre Handel hole im Netz deutlich auf. Dadurch soll sich eine steigende Zahl von Kunden mehr mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Diese Zielgruppe lasse sich so leichter für regionales, also stationäres, Einkaufen gewinnen.
Hudetz führte drei Faktoren an, die für den zukünftigen Erfolg von Einzelhändlern maßgeblich sein werden.

Zum Einen die Digitalisierung als unabdingbare Voraussetzung für den Fortschritt. Die Erlangung von Omnichannel-Exzellenz ist demnach von höchster Dringlichkeit. Außerdem spielt das Preis-Leistungs-Verhältnis eine entscheidende Rolle. Daher sind individuelle Dienstleistungen erforderlich, um sich dem reinen Preiswettbewerb zu entziehen. Zuletzt erweist sich eine kanalübergreifende Positionierung als zwingend erforderlich. Denn um langfristig erfolgreich zu sein, ist es für Händler unerlässlich, eine stringente Markenbildung mit einem klaren Mehrwert für die Kunden zu implementieren.

Obwohl das GPK-Gesamtmarktvolumen in den Jahren 2023 und 2024 um minus 5 Prozent bzw. minus 3,6 Prozent zurückging, liegt das Marktvolumen mit über 7 Milliarden Euro noch immer über dem Vorkrisenniveau von 2019 mit rund 6,3 Milliarden Euro. Dies ist durch die enormen Umsatzsteigerungen der Jahre 2021 (plus 9,6 Prozent) und 2022 (+13,3 Prozent) bedingt.

Mehr Erlebnis pro Quadratmeter

Den zweiten Kongresstag eröffnete Dr. Johannes Berentzen, geschäftsführender Gesellschafter der BBE Handelsberatung, mit seinem Vortrag „Mehr Erlebnis pro Quadratmeter“. In diesem gab er Anregungen, wie sich der Fachhandel im Wettbewerb behaupten kann. Berentzen geht davon aus, dass der stationäre Handel auch in Zukunft eine dominierende Stellung einnehmen wird. Dafür sind Erlebnisorte zu schaffen, die den Wandel von der Bedarfsdeckung zur Bedarfsweckung ermöglichen. Das Erlebnis pro Quadratmeter könne man direkt beeinflussen. Es ist von entscheidender Bedeutung, die eingeleiteten Schritte kontinuierlich zu überprüfen. Zu diesem Zweck können regelmäßige Kundenbefragungen, Frequenzmessungen oder Online-Tracking durchgeführt werden.

Im Anschluss an seinen Vortrag wurde in Kooperation mit den Teilnehmenden und den Berentzen-Strategien erarbeitet, wie das Erlebnis auf der Fläche optimiert werden kann. Im Verlauf der Diskussion kristallisierten sich dabei vier Themenblöcke heraus.

Zuerst können Workshops und Events, wie beispielsweise Kochshows, Moonlight-Shopping oder Schleifkurse, angeboten werden. Außerdem können mit neuen Erlösquellen, wie beispielsweise durch das Angebot von Secondhandartikeln oder Empfehlungsmarketing der Umsatz erhöht werden.
Um die Aufenhaltsqualität zu erhöhen, könne man unter anderem eine Kinderspielecke einrichten, Lichtkonzepte einführen oder Getränkeangebote bereitstellen . Zuletzt besteht die Möglichkeit, die Personal- und Serviceleistungen durch die Einrichtung von WhatsApp-Gruppen unter den Mitarbeitern oder die Verwendung digitaler Verkaufstools zu optimieren.

Im zweiten Workshop „Social Media – Das kann ich auch!“ zeigte Stefan Denzlinger den Teilnehmenden, dass Social Media kein unüberwindbares Hindernis darstellt. Denzlinger gab praktische Tipps, wie man KI-Tools bei der Erstellung von Fotos und Text nutzen kann. „Bei jedem Post sei aber die persönliche Note das Erfolgskriterium schlechthin.“ EK Retail bietet zusätzliche Unterstützung bei Social Media. Dazu informierte Susanne Heiduczek über das Angebot der Verbundgruppe, das für jeden Händler individuell gestaltet werden kann.

Während des Branchendialogs auf der Bühne kamen vielseitige Aspekte zur Sprache. Christian Haeser, Geschäftsführer des Handelsverbandes Wohnen und Büro resümierte die Ergebnisse des ersten Branchendialogs im Oktober letzten Jahres und nannte als wichtigste Punkte die drei Themen „Marke“, „Ware“, „Messen“ und „Exklusivität“, die im Anschluss im Rahmen einer Podiumsdiskussion vertieft wurden. Von Markenpflege und Storytelling über Warenverfügbarkeit bis hin zu Einzelbestellungen und Rabattschlachten anderer Vertriebswege. Einigkeit herrschte dahingehend, dass starke Marken Kunden in die Fachgeschäfte ziehen und auf der anderen Seite die Fachgeschäfte ein wichtiger Vertriebskanal für die Marken sind.

„Des Frohsinns fette Beute“

Den Abschluss der Tagung machte Dr. Nico Rose. Der Pionier der Positiven Psychologie führte n seinem Vortrag „Des Frohsinns fette Beute“ aus,  wie man als Führungspersönlichkeit Mitarbeiter:innen und Kund:innen mit positivem Denken für die Arbeit begeistern und Gewinn generieren kann. Sein Vortrag trug den Titel „Des Frohsinns fette Beute“. Zu Beginn eines Meetings oder am Ende des Tages sollte man sich stets die „WWW“-Frage („what, went, well“) stellen, um neue Projekte anzugehen. Auf die diesjährige Branchentagung 2025 in Mannheim angewandt können folgende Antworten formuliert werden: Qualitative Keynotes, praxisnahe Workshops und ein intensiver Austausch.

www.hwb.online

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