Besonders betroffen von Rückenschmerzen ist den Umfrageergebnissen zufolge der Schulter- und Nackenbereich der Beschäftigten: 73 Prozent der Befragten hatten in den letzten 12 Monaten Schmerzen in dieser Körperregion, 22 Prozent davon sogar mehrmals pro Woche. Zwei Drittel berichten zudem von Schmerzen im unteren Rücken. Von den befragten Personen mit Rückenschmerzen greifen 40 Prozent zur Schmerztablette, um die Rückenbeschwerden zu lindern; Frauen (59 Prozent) häufiger als Männer. „Die Zahlen sind alarmierend“, sagt AGR-Geschäftsführer Detlef Detjen. „Es ist höchste Zeit, der Rückengesundheit in der betrieblichen Gesundheitsförderung oberste Priorität einzuräumen, sonst riskieren wir eine ganze Generation mit immer wiederkehrenden oder sogar chronischen Rückenschmerzen.“
Etwas mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass ihr Arbeitsplatz ergonomisch gut ausgestattet sei (57 Prozent). Dabei gilt: Je größer das Unternehmen, desto besser scheint die ergonomische Arbeitsplatzausstattung zu sein, so das Umfrageergebnis. Insbesondere kleine Unternehmen haben indes Nachholbedarf. Wird die eigene Arbeitsbedingung als unergonomisch bewertet, machen Beschäftigte vor allem ihren Arbeitgeber verantwortlich – dieser sei oft nicht bereit, in Ergonomie zu investieren (42 Prozent). Im Vergleich der Tätigkeitsbereiche zeigen sich vor allem die Büroangestellten zufrieden mit der Rückenfreundlichkeit ihrer Arbeitsumgebung (66 Prozent).
Aktiv-Stühle und höhenverstellbare Schreibtische für das Büro, ergonomische Betten für zu Hause sowie rückenfreundliche Schuhe und Trainingsgeräte für die Freizeit – es gibt viele Produkte, die helfen, Rückenschmerzen zu verhindern. Persönlich besitzen bisher aber nur wenige Arbeitnehmende (17 Prozent) solche Produkte. Orientierung im Dschungel der Angebote bietet die Aktion Gesunder Rücken (AGR). Der Verein fördert seit 30 Jahren die Rückengesundheit und zeichnet ergonomische Produkte nach umfassender Prüfung durch ein medizinisches Expertengremium mit dem AGR-Gütesiegel aus.
Darüber hinaus bildet die AGR „Experten für Ergonomie und Rückengesundheit“ aus, die Unternehmen und Privatpersonen über den korrekten Einsatz ergonomischer Produkte beraten. „Wichtig ist, dass wir nicht nur den Arbeitsplatz rückenfreundlich gestalten, sondern auch das private Umfeld berücksichtigen“, betont Detlef Detjen. „Ergonomie, Bewegung, Stressabbau, ausgewogene Ernährung und erholsamer Schlaf – all das sind Bausteine, die zusammenspielen, damit Rückenschmerzen gar nicht erst entstehen oder reduziert werden können.“ Obwohl allgemein bekannt ist, dass auch Bewegung die Rückengesundheit fördert, sind laut der Umfrage nur rund zwei Drittel der Arbeitnehmenden bewegt und aktiv.
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