Die Bewältigung fundamentaler ökologischer und sozialer Aufgaben, vor denen wir heute stehen, erfordert gemeinsame Anstrengungen, Überzeugung und Mut. Diesen Kurs gerade angesichts großer wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit zu halten, ist besonders wichtig“, sagte DNP-Initiator und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V., Stefan Schulze-Hausmann. „Die Gewinner des DNP Unternehmenspreises sind Leuchttürme erfolgreicher Transformation.
Sie leisten nicht nur konkrete Beiträge, sondern inspirieren und machen Mut, diese immens wichtigen Impulse zu verstärken und in die Breite zu tragen. Das ist die Mission des DNP.“ Die Ermittlung der 100 Gewinner der Unternehmenspreise erfolgte in einem komplexen mehrstufigen Prozess. In Zusammenarbeit mit dem Center for Sustainability Management der Leuphana Universität und der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC als Assessmentpartnern sowie dem auf Nachhaltigkeitsstatistik spezialisierten Unternehmen score4more wurden Nachhaltigkeitsprofile von etwa 3000 Unternehmen ermittelt und validiert. Aus den auf der Grundlage einer transparenten Methodik entstandenen Shortlist wählten die 224 Expert:innen der Fachjurys die Finalisten und Sieger in den 100 Branchen aus (darunter auch die Branchenunternehmen edding und Canon).
Rund 1000 CEOs und Nachhaltigkeitsverantwortliche der nominierten Unternehmen, Medienvertreter und Akteur:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft nahmen an der Veranstaltung teil.
Neben der Vergabe der Preise an Unternehmen hat der DNP erneut prominente Persönlichkeiten und Organisationen mit Sonder- und Ehrenpreisen gewürdigt, die sich um ökologische und soziale Nachhaltigkeit verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern zählen die ehemalige UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson, das Projekt Labor Tempelhof, die Sängerin und Aktivistin Dani Klein, Frontfrau der belgischen Band Vaya Con Dios, sowie der Sänger Nico Santos.
Erstmals wurde in diesem Jahr der DNP für Gesundheit gemeinsam mit der Barmer und der von Dr. Eckart von Hirschhausen gegründeten Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen (GEGM) in drei Kategorien verliehen. Ebenfalls Premiere feierte der DNP für Produkte. Die Auszeichnung würdigt 50 besonders nachhaltige Lösungen (darunter auch die Mehrwegbox des nachhaltigen Büroartikelversenders memo), das können auch Dienstleistungen und Systeme sein, in den Kategorien Klima, Natur, Ressourcen, Gesellschaft und Wertschöpfungskette. Die Preise wurden unter anderem von Prof. Michael Braungart, Geschäftsführer Braungart EPEA, und Matthias Bauer, dem CEO der Vogel Communications Group, überreicht.
Wie bereits am Vortag vergab der DNP Ehren- und Sonderpreise an prominente Persönlichkeiten und Organisationen, die sich entschlossen für ökologische und soziale Projekte und Ziele einsetzen. Zu den Ehrenpreisträgern zählen der Entertainer Hape Kerkeling, die Leichtathletin Malaika Mihambo und die britische Musikerin und Aktivistin Emeli Sandé. Der italienische Architekt Matteo Thun wurde für seine wegweisenden Beiträge zur nachhaltigen Architektur ebenfalls mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. Das Turnier Euro 2024 der UEFA erhielt den Sonderpreis des DNP.
Auch am zweiten Abend des 17. Deutschen Nachhaltigkeitstages kamen rund 1200 Gäste und zahlreiche Medienvertreter:innen im Maritim zusammen. Eckart von Hirschhausen, ZDF-Sportmoderator Norbert König und der Initiator des DNP Stefan Schulze-Hausmann führten durch das Programm. Das vegetarische Dinner von Sternekoch Nelson Müller sowie Kurzkonzerte von Emeli Sandé und dem Singer-Songwriter Tim Bendzko sorgten für einen unterhaltsamen Abend.
Bereits im Laufe des ersten Kongresstages sorgte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel” mit einem ausführlichen Bericht über Intransparenzen und Gebührenstrukturen für heiße Diskussionen. Ich will das hier nicht nochmal aufkochen. Natürlich hat es ein „Geschmäckle”, wenn Glanz und Glitter auf ungeschmückte nachhaltige Realtität treffen, wenn Konzerne sich heute brüsten und ausgezeichnet werden, für hoffentlich morgen Selbstverständliches. Noch ist aber nicht morgen – denn trotz EU-Regulatorik ist es wahrscheinlich, dass Deutschland bald eine Rolle rückwärts machen wird – statt weiterhin in Sachen Klima nach vorne zu schauen. Da sind mir große Namen und leuchtende Vorbilder gerade recht, um das Ziel im Auge zu behalten.
Der DNP zieht mit seinem Konzept viele Überzeugte an – wo sonst können Nachhaltigkeitsmanager:innen so glänzen (ja, auch in Abendgarderobe) und werden für ihr Engagement belohnt? Wo finden sie Best Practices, die sie anspornen? Gerade jetzt dürfen die Unternehmen sich nicht zurückziehen aus solchen Veranstaltungen. Sie müssen und sollen Verantwortung übernehmen, müssen Taktgeber sein. Besonders, wenn die Politik es nicht mehr will. Sicher ist es inflationär, 100 Unternehmen auszuzeichnen und wer bei der Preisverleihung dabei war, brauchte Sitzfleisch … Doch der Eitelkeit der Kund:innen zu schmeicheln ist ein legitimes Marketinginstrument, das kann man dem DNP nicht vorwerfen. Und die Teilnahme an Wettbewerben ist fast immer kostspielig, die Nutzung von Gütesiegeln und Labels ebenfalls. Mehr Transparenz? Immer. Weniger Glamour? Weiß nicht. Bessere Redner:innen? Geht kaum.
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