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Effektive Strategie: HDE und ZIA lehnen erneute Lockdowns ab

In einem Strategiepapier „Corona vor dem nächsten Herbst: Was jetzt zu tun ist“ lehnt der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) Lockdowns sowie 2G/3G in Handel und Hotel ab. Vielmehr fordern sie „eine gezielte Präventions- und Eindämmungsstrategie, die auf den Lehren aus dem bisherigen Pandemiemanagement aufbaut und ausschließlich auf nachweislich wirksame Maßnahmen setzt“. Die Verbände betonen dabei, dass der Sachverständigenausschuss der Bundesregierung Lockdowns und 2G/3G-Regelungen eine klare Absage erteilt hat. „Eine Wiederholung der pauschalen Eindämmungsmaßnahmen der Vergangenheit würde zudem die weiterhin prekäre wirtschaftliche Lage weiter verschlimmern und vor allem die besonders betroffenen Branchen Handel, Hotellerie und Gastronomie massiv unter Druck setzen.“ „Selbstverständlich steht der Schutz der Gesundheit an oberster Stelle“, so der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) , Dr. Andreas Mattner. „Deshalb müssen Maßnahmen zur Vorbeugung gegen und zur Eindämmung von Corona-Infektionen gezielt und sehr entschieden angegangen werden.“ Er ergänzt: „Generelle, nunmehr durch den Sachverständigenausschuss belegte Schließungsmaßnahmen erfüllen diesen Anspruch an einen ziel- und passgenauen Kampf gegen Corona definitiv nicht. Von Verhältnismäßigkeit der Mittel kann da keine Rede sein.“ Lockdowns seien angesichts der höheren Immunisierung und des flächendeckenden Impfangebots in Deutschland „nicht mehr zu rechtfertigen“. Der Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanserm, fügt an „Im dritten Jahr der Pandemie sind Augenmaß und Zielgenauigkeit bei der Pandemiebekämpfung gefragt. Die Zeit der Schnellschüsse mit Geschäftsschließungen oder Zugangsbeschränkungen muss vorbei sein.“ Weiter führt er fort „Die Bundesregierung ist gefordert, einen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Rahmen zu setzen, mit dem Corona gezielt und effizient bekämpft werden kann. Und auch die Impfkampagne muss noch einmal Fahrt aufnehmen. Der Einzelhandel und die Handelsimmobilienbranche werden dabei mit ihrer brancheneigenen Kampagne ,Leben statt Lockdown´ auch weiterhin einen wichtigen Beitrag leisten“, so der HDE-Präsident. In dem Strategiepapier werden die zum Teil dramatischen Folgen der Corona-Krise für viele Unternehmen beschrieben: „Auch wirtschaftlich leiden gerade die Branchen, die stationär operieren und vom Publikumsverkehr abhängen, wie Handel, Hotellerie und Gastronomie, nach wie vor unter den Folgen der zweifachen Lockdowns und der weiteren Beschränkungen.“ Und: „Sie haben einen Großteil ihrer Reserven aufgebraucht, einige Unternehmen mussten sogar schon Insolvenz anmelden.“ Umsatzeinbußen konnten oft nicht ausgeglichen werden. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine – die Energiekosten-Explosion, unterbrochene Lieferketten und steigende Inflation – verstärken den Effekt. Hinzu kommt oft noch Fachkräftemangel. „Umso übler würden nun erneute generelle Schließungen wirken. Sie sind für viele Unternehmen eine ernste, für manche sogar eine existentielle Bedrohung“, mahnt Mattner.

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